Im Laufe der Zeit war die Analogy-LP unter Sammlern immer gesuchter worden, und heute liegt ihr Wert bei etwa 1500 Euro im Bestzustand. In "2001 record collector dreams" von Hans Pokora (Wien 2000) hat sie die höchstmögliche Einstufung von sechs Einheiten bekommen, was einem Wert von 1000 Euro und mehr entsprach.
So bot sich eine Wiederveröffentlichung dringend an. Auf Betreiben von Aldo Pagani brachte das Mailänder Label Vinyl Magic im Sommer 1990 die Platte als CD heraus (VM 017), gezogen vom Mutterband, freilich ohne Wissen der beteiligten Künstler. Als die 1992 durch Zufall davon erfuhren, verzichteten sie auf einen langwierigen Rechtsstreit, da das Vertragswerk vom Anfang der siebziger Jahre ziemlich undurchsichtig war. Allerdings stellten sie sicher, daß von nun an sämtliche Rechte an den Aufnahmen den Künstlern selbst gehörten.
Im Faltblatt der CD findet sich ein Bild, das sie bis dahin noch nie gesehen hatten. Eine von ihnen abgesegnete LP-Wiederveröffentlichung erschien 1997 in Deutschland (Ohrwaschl VINYL 001) in einer Auflage von 1000 Stück. Die war in kurzer Zeit ausverkauft, doch eine Nachauflage wäre zu teuer geworden, da beim zwischenzeitlichen Ende des Preßwerks wegen Zahlungsunfähigkeit sämtliche Unter- und Vorlagen verlorengingen. Der LP lag ein Poster bei mit dem besagten Bild aus der CD von Vinyl Magic.
Drei Jahre später, 2000, gab es großen Ärger, als das Akarma-Label aus La Spezia ebenfalls "Analogy" herausbrachte, und zwar als CD im Digipak sowie als LP, der eine Nachfertigung der Yoice-Single beigefügt war. Erstmals gab es nun die LP mit Klapphülle. Innen findet sich links das Bild aus der CD von Vinyl Magic, rechts eine kurze Geschichte von Analogy in englischer und italienischer Sprache. Die "Rechte" an den Stücken hatte man sich vom Bruder des inzwischen verstorbenen Antonio Cagnola geben lassen, der sie ja gar nicht besaß. Von dem stammt auch das Original des Coverphotos, das für die Akarma-LP verwendet wurde. Mauro Rattaggi wurde nun am Rechner durch ein Stück Wiese ersetzt; mit heutigen Mitteln keine Schwierigkeit mehr. Der eingedruckte blaue Balken der ursprünglichen LP von 1972 wurde nun durch eine verschiebbare blaue Banderole (ähnlich wie bei Japan-LPs) ersetzt.
Angesichts des allgemein bekannten Zustands des italienischen Rechtswesens verzichteten die Künstler auf eine Klage, zwangen Akarma jedoch in einem Vergleich nachträglich zu einer halbwegs angemessenen Vergütung.
Die 2001 veröffentliche CD "Analogy" des deutschen Labels Garden of Delights (GOD CD059) ist daher eigentlich die einzige von Anfang bis Ende rechtmäßige Digitalveröffentlichung des ersten Albums, gezogen wiederum vom Mutterband. Das bisher unveröffentlichte Zusatzstück entstand in der Zeit, als die Gruppe sich gerade auflöste, am Morgen nach einer feuchtfröhlichen Feier in Mailand.
Auch "The suite", 1980 eingespielt, wurde inzwischen rechtmäßig als CD veröffentlicht, und zwar 1993 in Deutschland (Ohrwaschl OW 19). Aus verkaufsfördernden Gründen wurden auf der Hülle als Künstler nicht Earthbound angegeben, sondern Analogy. Selbst hier erdreistete sich Akarma zu einer Nachauflage, nämlich im Jahre 2000 als 25cm-LP / 10"-LP (AK 2011) mit neu gestalteter Hülle. Auch auf CD wurde die "Suite" erneut vermarktet, und zwar als Anhängsel auf der "Analogy"-CD von Akarma.
Schließlich nahmen dann in den Jahren 1994 und 1995 Martin Thurn, Jutta Nienhaus, Mauro Rattaggi und Freunde (Dave Storey, Graziano Mezzanotte und Pino Marella) Stücke aus der Spätzeit von Analogy auf, dazu auch Neufassungen der beiden Yoice-Stücke. Das ganze erschien, angereichert mit den ursprünglichen Fassungen von "Sold out" und "God's own land", 1996 in Deutschland als CD "25 years later" (Ohrwaschl OWR 07). Zudem kann man die beiden ursprünglichen Yoice-Stücke auch auf der CD "Psychedelic gems 4" (D 1999: Psychedelic Gems PGCD 04) hören, einer Zusammenstellung mit sieben deutschen Gruppen aus den Spätsechzigern und Siebzigern.
